Fortbildungen


Seit 2018 wieder regelmäßig Unterricht bei Richard Hinrichs.



absolvierte Fortbildungen 2018

  • Ausbildung zum Fütterungsexperten Pferd Teil I/II bei Dr. Christina Fritz (Januar)
  • Ausbildung zum Fütterungsexperten Pferd Teil II/III bei Dr. Christina Fritz (März)
  • 2-tägiger Reitkurs bei Richard Hinrichs (April)
  • Energetischer Reitkurs mit Christina Fritz Teil I, II und III (im Juli, Sept. & Okt.). Als Organisator, Trainer und Teilnehmer.

 

absolvierte Fortbildungen 2017 

  • Fütterung & Zivilisationskrankheiten bei Fr. Dr. Christina Fritz Teil I und II (Februar)
  • 2-tägiger Hufkurs bei Konstanze Rasch (April)
  • Fütterung & Zivilisationskrankheiten bei Fr. Dr. Christina Fritz Teil I und II (April)
  • 2-tägiges Seminar bei Dr. med. vet. Gerd Heuschmann (Juni). Als Organisator und Teilnehmer.
  • 2-tägiger Hufkurs bei Konstanze Rasch (Oktober)
  • Fütterung & Zivilisationskrankheiten bei Fr. Dr. Christina Fritz Teil I und II (Oktober)
  • 2-tägiges Seminar "Reiten und longieren nach bewegungswissenschaftlicher Erkenntnis" mit Markus Scheibenpflug

  

absolvierte Fortbildungen 2016

  • Seminar bei Dr. med. vet. Gerd Heuschmann (April)
  • Sitzschulung bei Vroni Brod (April)
  • Bowtech für Pferde I bei Carola Missall (Mai)
  • Zuschauerkurs bei J. J. Verdugo (Juli)
  • Aktivkurs bei Manolo Oliva (Sept./Okt.)
  • Bowtech für Pferde II bei Carola Missall (Nov.)
  • Kleiner Hufkurs bei N. Weber (Nov.)

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Ein Erfahrungsbericht zum Seminar mit Dr. Gerd Heuschmann im Juni 2017 in Dallgow 

Liebe Reiter und Pferdeleute,

ich möchte Euch etwas Wichtiges mitteilen, meine Erfahrung mit Euch teilen.

Als Ausbilderin bin ich ein Verfechter davon, Pferde achtsam klassisch auszubilden und zu reiten. Vor etwa 10 Jahren begann ich, mich mit den Lehren von Dr. Gerd Heuschmann zu beschäftigen, verschlang sein erstes Buch, später und wieder später das zweite und dritte, empfahl sie allerorts weiter, war begeistert, fühlte mich verstanden und ebenso aufgeklärt und wollte, dass jeder daran teilhat, jeder diese Bücher liest, ja sogar dass diese zur Pflichtlektüre eines jeden Reiters gemacht werden müssten.

Ich besuchte das erste, zweite, dritte Theorieseminar, erlebte Herrn Dr. Heuschmann sympathisch, lebhaft, begeisterungsfähig, süchtig nach Aufklärung, verständnisvoll und einsichtig.

Eine aufkommende Welle an Kritik an ihm interessierte mich nicht, kann man doch vom besten Reiter die schlechtesten Fotos machen.

Da ich in der kritisierten Situation nicht dabei war, erlaube ich mir kein Urteil darüber.

In einem großen Kraftakt gelang es jetzt zusammen mit zwei Freundinnen, ein Seminar mit Dr. Heuschmann auf die Beine stellen.

Ein Termin war bald gefunden und so starteten wir in ein Jahr Organisation und Vorbereitung.

Meine Vorfreude war riesig. Meine Motivation, mir solch einen Stress anzutun, ein zweitägiges Seminar in dieser Größe auszurichten, auch verbunden mit dem hohen finanziellen Risiko (ein sehr beachtlicher Batzen an Kosten musste gedeckt werden), basierte ausschließlich auf dem Wunsch, selbst einmal bei Dr. Heuschmann zu reiten, einmal eine Unterrichtsstunde und seine Anregungen und Kritik zu bekommen.

Der erste Tag (Theorie + Bemalen eines Pferdes, das dann in Bewegung an der Longe vorgestellt wurde) lief super und einige Teilnehmer, die nur den ersten Tag gebucht hatten, buchten aus Begeisterung spontan den zweiten Tag nach.

Meine Lipizzaner-Stute war eines von 8 am zweiten Tag für den Unterricht vorgestellten Pferden. Mein Pferd war die Ruhe selbst, unglaublich souverän – wir waren noch nicht so oft in der Fremde unterwegs – ich war ebenso ruhig, bei uns beiden keine Spur von Aufregung. Auch Mikrofon und Lautsprecher kannte sie nicht, was ihr nicht anzumerken war. Sie reagierte auf feinste Signale. Am hingegebenen Zügel im Galopp machten wir einen Übergang zum Trab und zum Schritt binnen weniger Meter; es schien mir wie das Ergebnis vollkommener Konzentration, denn ich benutzte dafür nicht mal die Stimme.

Zunächst sollte ich Sporen tragen – Dr. Heuschmann schnallte mir selbige an die Schuhe – die erste Sporenerfahrung für dieses Pferd (und etwas irritierend für mich, da ich die Notwendigkeit in den 10 Jahren Ausbildung dieses Pferdes bis dato nicht sah). Das verbalisierte ich auch und ging entsprechend achtsam damit um. Der dann folgende Unterricht war ruhig und in einiger Hinsicht aufschlussreich für mich. Mein reiterliches Problem, das ich vortrug, war das Gefühl, zu kurze Beine zu haben, um mein Pferd effektiv einrahmen zu können, daraus folgend das Problem, die beachtliche Schwungamplitude im Rücken dieses Pferdes über den versammelten Trab hinaus nicht aussitzen zu können. Ich bekam Ideen und Hilfestellung an die Hand, um daran zukünftig arbeiten zu können.

Dann kam plötzlich ein Bruch im Programm, denn mein Pferd sollte das einzige sein, das Dr. Heuschmann selbst ritt, ohne dass dies vorher abgesprochen war. Den Grund kenne ich bis heute nicht. Bis zu diesem Moment hatten viele Teilnehmer Fotos und Videos von den Unterrichtseinheiten gemacht. Dr. Heuschmann sprach jetzt jeden einzelnen Kameraführenden an und verbat sich das Filmen oder Fotografieren.

Ich sollte absitzen, er schnallte sich selbst die Sporen an die Schuhe und stieg auf mein Pferd.

Der Anblick war nicht schön, war er doch extrem zu schwer für sie, sie hatte sichtbare Mühe, ihn zu tragen. Das nahm er auch wahr, kommentierte es abfällig und ritt weiter.

Was dann geschah, war so gegensätzlich zu dem, was er in der Theorie vermittelt, dass es zunächst nur unfassbar war und es auch jetzt im Nachgang schwer fällt, adäquate Worte dafür zu finden. Zeitlich muss sich sein Ritt zwischen 10 und 20 min abgespielt haben. Dr. Heuschmann zog mein Pferd mit sichtbar gewaltiger Kraft hinter die Senkrechte. Dort musste sie verharren. In allen Gangarten. Bis er wieder abstieg.

Meine Stute hatte keinerlei Chance sich zur Wehr zu setzen, hatte er sie doch im wahrsten Wortsinn in seiner Gewalt.

Er machte Stopps in den Ecken im Anschluss an Starken Trab über die Diagonalen mit brutal rückwärts wirkenden Händen und dabei stach er ihr mit Schwung die Sporen in den Bauch.

Am Vortag hatte er uns Seminarteilnehmern im Theorieteil noch eindringlich eingeschärft, dass und warum jeglicher Zugang zur Hinterhand ausgeschaltet ist, wenn der Schädel an der Schädelbasis hinter die Senkrechte gerät. Genau das tat er jetzt mit meiner Stute.

Dr. Heuschmann diagnostizierte zum einen ein Balanceproblem und meinte, mein Pferd sei „tot am Bein".

Zum besseren Verständnis: Wir sprechen hier von einem Pferd, das höchst explosiv auf verkehrt eingesetzte Schenkelhilfen reagiert, das anpiaffiert ist und das am hingegebenen Zügel im Kontergalopp auf geraden und großen gebogenen Linien im Wechsel zu reiten ist – auf beiden Händen.

Für diesen „Ritt" gibt es über 50 Zeugen – jedoch keinerlei Film- oder Fotomaterial, da er dies ja vor dem Aufsteigen ausdrücklich verboten hat.

Es war so grausam, dass es mich in eine regelrechte handlungsunfähige Schockstarre versetzte. Tatsächlich dachte ich von mir, ich sei ausreichend „schlagfertig", um einen solchen Reiter in einer solchen Situation von meinem Pferd zu holen – sollte ich jemals in diese Situation kommen.

In der Vergangenheit beobachtete ich andere Pferdebesitzer in ähnlichen Situationen und war entsetzt über deren Nicht-Handeln. Nun starrte ich selbst nur hin und kein einziger Gedanke kam mir, das zu beenden. Es lag nicht am fehlenden Mut, es lag am fehlenden Gedanken. Auch andere Zuschauer waren fassungslos, ihnen blieb jedes Wort im Hals stecken.

Anschließend sollte ich noch mal reiten, um den Rücken zu fühlen. Nach einigen Minuten schickte Dr. Heuschmann mich in den hinteren Bereich der Reithalle, um noch alleine ein wenig zu üben, denn der nächste Reiter war bereits da.

Nachdem ich mein Pferd versorgt hatte und zurück in der Reithalle, sollte ich übers Mikrofon seine Frage beantworten, wie sich am Ende der Rücken meines Pferdes angefühlt hat. Noch immer völlig erstarrt sagte ich, er habe sich beim Aufsitzen wie eine Kugel angefühlt und dass ich im Trab besser sitzen konnte.

Das ist auch logisch, da sich ein festgehaltener Rücken nicht selten ganz gut sitzen lässt bei Pferden, die ansonsten eine recht starke Schwungamplitude haben und das Kugelgefühl geben leider auch verspannte, nach oben gedrückte Rücken.

Meine Stute und ich fuhren nach diesem Seminar völlig traumatisiert nach Hause. Bei diesem Gewaltritt hat sie leider auch körperlichen Schaden genommen. Bei Versuchen, zu reiten, fühlte sich ihr Bauch an meinem rechten Bein an wie eine Mauer aus Beton, ihre gesamte Vorhand festgezurrt.

Ein Pferdetausch mit einer Reitlehrerkollegin ließ meine Stute bereits beim Aufsitzen mit riesigen Stielaugen ängstlich versteinern, so etwas habe ich vorher bei ihr noch nie erlebt.

Gymnastisches Freispringen, das wir beide mit Freude 1x/Woche bis dahin gemacht haben, war leider nicht mehr möglich. Sie raste völlig chaotisch umher, fand keinen Takt, verweigerte mehrfach mitten in der kleinen Reihe, war extrem gestresst. Wir probierten das im Abstand von einer Woche zweimal und haben zweimal abgebrochen.

Eine osteopathische Behandlung brachte massive Blockaden zum Vorschein, die auf diesen „Ritt" schließen ließen. Das Schulterblatt links war blockiert, die 1. Rippe rechts, das rechte Kreuzdarmbeingelenk stand hoch, der 6. Halswirbel war nach links und der 3. Halswirbel nach rechts blockiert. Der 2., 3. und 6. Lendenwirbel nach rechts sowie die 16. Rippe rechts waren blockiert. Es waren Gleichgewichtsprobleme sichtbar, der m. sternocleidomastoideus war beidseits fest, der Energiefluss rechte Seite LWS war mangelhaft, der Dickdarm leicht auffällig, der Magen hingegen extrem.

Die letzte osteop. Behandlung war routinemäßig erst wenige Wochen vor diesem Seminar, derartige Blockaden hatte mein Pferd bis dahin noch nie.

Es wird noch einige Zeit, viel Therapie und vorsichtiges Herantasten an Vertrauen und Miteinander brauchen, bis mein Pferd wieder einigermaßen an dem Punkt ist, wo wir vor dem Seminar waren.

Ich habe noch bei keinem Ausbilder eine so eklatante Schieflage im Verhältnis zwischen der vermittelten Theorie und der angewandten Praxis gesehen.

Mir waren bereits viele namhafte Ausbilder begegnet auf meinem Weg. Ich habe einiges Gutes und leider auch zu viel Schlechtes erfahren. „Wein predigen und Bier trinken" erlebte ich oft.

In diesem Fall jedoch scheint mir der Vergleich „Champagner predigen und Gülle trinken" treffender.

Diesen Erfahrungsbericht habe ich geschrieben, um weitere Pferde vor solchen Erfahrungen zu schützen. Macht die Augen auf! Mischt Euch ein! Guckt nicht weg! Seid stets „vorbereitet", wenn Ihr einen anderen Reiter - egal welchen - auf Euer Pferd lasst und scheut Euch nicht, denjenigen auch wieder von Eurem Pferd herunter zu zerren, egal wie groß sein Name ist. Ich wünsche allen Reitern und ihren Pferden, dass keiner in einer solchen Situation in eine Schockstarre verfällt, wie das mir passiert ist.

Ella Dietrich